Bei auftauchenden Befürchtungen (und das zu bemerken!) sofort „löschen, löschen, löschen“ zu sagen…habe ich mir weitestgehend angewöhnt.
Und so ist es mir ein „Amusement“, mitzuerleben, dass das mittlerweile auch von Anderen praktiziert wird :-)))
Wir Alle neigen dazu, irgendwelche Sorgen und erdachte Horrorszenarien, die vielleicht eventuell…möglicherweise in der Zukunft eintreten könnten…als „leuchtendes“ Bild vor unserem geistigen Auge zu sehen. Das soll evolutionsbedingte Gründe haben..der berühmte Säbelzahntiger, der hinter den 3 schräg stehenden Grashalmen lauern könnte.
Die Gefahr ist, wie wir alle wissen, heutzutage gleich null.(da ausgestorben)
Und gleichzeitig hat unser sog. Reptiliengehirn immer noch das Bedürfnis, uns vor eventuellen Gefahren zu warnen. Wie Mark Twain schon bemerkte: ich hatte mein ganzes Leben lang viele Sorgen und Befürchtungen…von denen selten etwas eingetreten ist.
Man könnte die Erfahrung dazu nutzen, sich selbst innerlich umgehend „zur Ordnung zu rufen“, sobald eine Befürchtung aufploppt.
Wie oft ist in der Vergangenheit etwas wirklich katastrophales passiert?
Wie gravierend waren die Auswüchse unserer negativen Erwartungen bisher?
Das allein dürfte oft schon reichen, sich selbst zu beruhigen.
Je nachdem, ob wir über ein Gegenüber verfügen, das uns schneller wieder aus einer Denk-Misere holen kann….oder wir das allein bewerkstelligen dürfen..ist es vielleicht ruck-zuck weg,
erheblich abgemilderter oder schwelt nur noch ein wenig vor sich hin.
Es hat mit krampfhaft positiv Denken nichts zu tun. Einfach damit: bisher ist das Allermeiste gut gegangen…auch wenn etwas herausfordernd erscheint und ich noch nicht weiss, wofür es vielleicht gut sein soll….wird man bzw. frau es schon schaffen! Manchmal unter angeforderter Mithilfe anderer. Wie soll denn jemals jemand seine Hilfsbereitschaft unter Beweis stellen können, wenn nie Hilfe angefordert wird..“wer um Hilfe bittet, gibt anderen die Möglichkeit, Gutes zu tun“.
Wenn…dann….Denk-Schleifen:
Also wenn ich das und das tue, dann passiert bestimmt…..
wer es an der Stelle schafft, sich bewusst zu machen, dass nur, weil es in der Vergangenheit so war, es nicht zwangsläufig in der Zukunft genauso eintreten muss…lenkt seine Gedanken-Energie weg von…..hin zu: der Möglichkeit, dass es dieses Mal anders sein kann.
Denk-Gewohnheiten lassen sich nicht von heute auf morgen ändern. Es bedarf eines stetigen Übens. Das erfordert Konsequenz, Selbstdisziplin und den Willen, dass sich etwas ändert. Bei vielen Menschen ist der sog. „Leidensdruck“ jedoch nicht hoch genug, als dass sie sich damit beschäftigen möchten. Ist unbequem und wir haben einen inneren Drang zum „Energiesparen“.
„2 Herzen schlagen, ach, in meiner Brust“ (Heinrich Heine, eigentlich aber 2 Seelen…Goethes Faust) ….ja, wir pendeln ständig hin und her zwischen: etwas erreichen (verändern) wollen und ach neee….lohnt ja nicht. Ist zu anstrengend.
Mit Mini-Änderungen der Gewohnheiten dürfte es jedem, der es möchte, möglich sein, auf Dauer die Qualität der Gedanken zu verbessern. Sog. „tiny-habits“…genau, Anglizismen sind ein No-Go (Thorsten Sträter)
😉
Ein „Trick“ zum Selbst-Überlisten könnte sein: ich stelle mir einen Wecker..um im Moment des Klingelns daran erinnert zu werden, einen Augenblick inne zu halten. Was habe ich gerade gedacht? Alleine das bewusste registrieren kann dabei helfen, den Gedanken in Frage zu stellen: ja, das passt. Oder: Häää? Wo kommt der denn her? Ist das wirklich auf meinem Mist gewachsen?
Passt das (noch) zu mir?
Ich vermute, wir Alle haben eine Ansammlung von wenig förderlichen Überzeugungen im Unterbewusstsein, die wir nach und nach ans Licht holen dürfen, um sie zu überprüfen.
Um bestenfalls über uns selbst zu staunen und in einem Klick-, Aha-, oder Schlüsselmoment …
wahrzunehmen: wow! Das war schräg! Warum habe ich gedacht, da guckt mich immer mal jemand kritisch…mißmutig….grimmig…an. Wenn ich dann mit einer neuen Brille übe, kommt mir der Gedanke: das hat(te) gar nichts mit mir zu tun! Wahrscheinlich hatte der vermeintliche Griesgram auch nur gerade eine neue Brille bekommen!
Was man so denkt….die berühmte Geschichte vom Mann mit dem Hammer von Watzlawick 😉